Für Studierende sind hochwertig organisierte Ideenwettbewerbe immer noch rar. Nicht nur in Österreich. Nicht nur in der Landschaftsarchitektur. Die Rekordzahl von 53 Einreichungen aus dem In-und Ausland beim LandschaftsArchitekturPreis 2019 der Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur (ÖGLA), kann deshalb nicht nur als Bedarfsbekundung, sondern auch als Kompliment an die Organisatoren verstanden werden.
Im Fokus stand „die Lücke“, ein ebenso allgegenwärtiges wie auch weitgefächertes Thema und schon die ersten beiden Plätze zeigen das Interpretationspotenzial: So widmet sich das Siegerprojekt den brachliegenden Flächen und Ruinen in der dichten Stadtstruktur Palermos. Nahezu im Maßstab einer Stadtplanung, schlägt das Frauenteam von der BOKU und der TU Wien, Clara Angelika Kessler, Sophie Schaffer und Deborah Sailer, gleich vier unterschiedliche Strategien vor und erschaffen so nicht nur atmosphärisch unterschiedliche Freiräume, sondern ein verbindendes, grünes Netz in der Stadt.
Konstantin Heidler von der BOKU belegt mit seiner räumlichen Interpretation des Romans „Herr der Fliegen“ in einer Baulücke in Wien Platz Zwei. So poetisch wie auch radikal, ist dieser Entwurf nur für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren zugänglich. Durch eine Holzwand begrenzt, aber ohne vordefinierte Nutzung, animiert das Projekt zum entdecken und selbstgestalten. Den dritten Preis teilen sich Katharina Streller, Maria Meyer-Giesow, alle von der BOKU Wien, mit Milan von Möller von der TU Berlin. Alle Präsentationen einen die vielfältigen Aufgaben der Profession und das Können der nächsten Generation.